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Geschichte des Geschlechtes Stael von Holstein


Das Familienwappen der Familie Thomas Baron Stael von Holstein

Das Geschlecht Stael von Holstein leitet seine Abstammung von den Rheinischen Uradeligen Stael ab, die ursprünglich den Namen Flecke (Vlekke, Flecco) führten und 1189 mit Ludewicus Flecke de Are urkundlich zuerst erschienen.

Die Forscher des 19. Jahrhunderts waren der Meinung, dass der Name Flecke auf  die Übersetzung des lateinisches Wortes "macula" zurückzuführen ist, das im Mittelalter den illegitimen Kindern vor den Vatersnamen gesetzt wurde. So ist es nicht auszuschließen, dass es sich beim Leitnamen "de Are" nicht nur um einen Ministerialposten, sondern um eine Abstammung von den Grafen von Are und Hochstaden handelt.

Für diese Annahme spricht sowohl die Tatsache, dass die Flecke de Are trotz ihres Ministerialstandes unter Rittern rangierten und ausschließlich in die Familien von "vir nobiles" einheirateten, als auch die Leitnamensitte - Ludwig, Theoderich, Hermann, Heinrich, Lothar (Lutter) - sind allesamt Are-Hochstaden-Namen

Mit Hermann Flecke de Are nannten sich die Ritter Flecke nach der Burg Holstein im Bröltal, die sie von den Grafen von Sponheim (Sayn) zu Lehn trugen, Flecke von Holstein. Die Burg Holstein muss in den beständigen Fehden des ausgehenden 13. Jahrhunderts zerstört worden sein, trotzdem verblieb dem Geschlecht dieser Zuname. 1282 erscheint in den Urkunden zum ersten Mal der Übername Stael (Stail), der mit Jahren den ursprünglichen Familiennamen Flecke verdrängte.

Reste der Verteidigungsanlagen der untergegangenen Burg Holstein in der Nähe des Schlosses Homburg sind heute noch zu sehen, sowie die Mauerreste der Wirtschaftsgebäude, ein Brunnenbecken, Rohrleitungen aus ausgehöhlten Eichenstämmen und einen Wassergraben, über den die Brücke zum Burgeingang führte. Das einzig erhaltene Gebäude von der gesamten Anlage ist die historische Holstein's Mühle. Sie ist eines der ältesten Gebäude des Homburger Landes, dessen wesentliche Teile mit Sicherheit auf das 11. Jahrhundert zurückgehen.

Hermann Flecke de Are, Mundschenk des Grafen Conrad von Are und Hochstaden - Erzbischofs von Köln, dem wir urkundlich zum ersten Mal 1218 begegnen, bekleidete seit 1241 die Ritterwürde und übte im Namen des Erzbischofs richterliche Funktionen aus. Ab 1218 erscheint mehrmals unter Zeugen auch Hermanns Bruder - Theoderich, Ministerial des Grafen von Are und Hochstaden ("Hermannus Flecke pincerna noster, Theodericus frater ejus..."), sowie Henricus Flecke, Burggraf von Are, Ritter von Holstein.

Theodericus dictus Vlecke (in Urkunden von 1286 und 1295 auch Vlecke de Holstein genannt) -  Ritter und Marschall des Erzbischofs, kämpfte in der Ritterschlacht bei Worringen 05.06.1288 zusammen mit seinem Bruder Henricus auf der Seite des Kölner Bischofs.

Ritterschlacht 1228 bei Worringen

 Dort geriet Theodericus in Gefangenschaft des Grafen Walram von Jülich und löste sich 30.11.1289, indem er ihm seine Höfe Langwit; Berghausen (Staelshof) und Merac im Kirchspiel Richrath und Schleiden (zu Monheim) zu Lehen auftrug. An mehreren Urkunden findet sich das Siegel von Theodericus mit 8 Kugeln am Schildrand und der Umschrift "S. Th. Flecken de Holst. militis" .

Henricus dictus Stail de Holstein - 1282 Ritter von Oustorp, 1290 Drost des Grafen von Berg. In einer Urkunde vom 08.08.1290 entlassen die Brüder und Ritter "Henricus et Theodericus Fleckones jun. et Henricus dictus Stail" den in einer Fehde gefangenen Grafen Dietrich von Limburg aus der Gefangenschaft und schwören dem Grafen Adolph von Berg Treue.

Tilmann Stail von Holstein Flecke - Ritter, Burggraf von Köln, erschlagen 1333 zusammen mit zwei Söhnen von Kölner Bürgern, wofür die Stadt an die Erben einen hohen Betrag zu Sühne zahlen musste; bestattet im Kloster Weyer bei Köln. 

Lutter Stail von Holstein - erwähnt 1333 - 1363, Ritter, Herr zu Langquaden, Rat des Grafen von Berg. 

  Das Buch von Karl-Heinrich Schäfer " Deutsche Ritter und Edelknechte in Italien " (2. Band, Paderborn, 1911, S.18) enthält die Namen der mit König Johann von Böhmen, Sohn des Kaisers von Luxemburg Heinrich VII., nach Italien gezogenen und in den Kriegsdienst der Kirche getretenen deutschen Reiterführer - mit der Zahl ihrer Ritter und ihrer monatlichen Gage. - " Der 1. ist Graf von Eberstein - von der Weser genannt, der 2. ist ein Stael von Holstein, der ein Gefolge von 37 Rittern hatte."

Archiv  Vatican.  Intr. Exit. 48 f. 28“ von 1334

"Am 21. September 1334 wurden bezahlt dem Bannerführer Stael von Holstein für 37 Ritter auf Streithengsten, den Bannerführer eingerechnet, und für 6 Rundzelte: dem Bannerführer 24 Goldgulden, seinem Bannerträger 8 und jedem anderen 6 Goldgulden, für jedes Rundzelt 2 Gulden im Monat, zusammen 254 Goldgulden."

Die Stael von Holstein breiteten sich in der Grafschaft Berg und seit dem 15. Jahrhundert auch im Herzogtum Westfalen aus, wo sie erst im 19. Jahrhundert erloschen sind.

Burg Sülz

Wilhelm Stael von Holstein -  Ritter, Herr zu Sülz und Eulenbroich, einer der Feldobersten des Herzog von Jülich und Berg, stand mit dem Herzog gegen Graf Johann von Sayn im Fehde, wurde aber vom Landfriedensbund zum Nachgeben gezwungen; 1383 Erbdrost und 1403 Erbhofmeister des Herzogs von Berg,1388 Amtmann von Windeck, dem Schloss, Land und Leute auf sein eigen Gewinn und Verlust verpfändet waren.

Wappen des Ritters Wilhelm Stael von Holstein

 

Burg Hardenstein

Robert  (Ruprecht) der "Prächtige" Stael von Holstein -  Ritter,  Herr zu Hardenstein, Amtmann von Werden, Bochum, Neustadt und Gummersbach, Lehnstatthalter für Mark und Sauerland, erwähnt in zahlreichen Urkunden 1431 - 1462; wird 1431 von Köln wiederholt aufgefordert, die von ihm auf dem Rhein gefangenen und nach Hardenstein verschleppten Kölner freizugeben; macht 1437 sein Schloss Hardenstein zum Offenhaus des Herzog Johann von Cleve; untersiegelt 1450 die Verträge zwischen Köln und Jülich.

 

Kirche zu Herbede

Heinrich Stael von Holstein zu Hardenstein - Ritter, 1481 - Marschall bei Herzog Johann von Cleve, untersiegelt 1496 zusammen mit Neveling Stael von Holstein die brüderliche Teilung zwischen Herzog Johann von Cleve und Philipp, 1499 - die Verträge zwischen Jülich und Geldern, tritt u.a. als Geldgeber der Herzöge von Cleve-Mark auf.

Neveling  Stael von Holstein zu Hardenstein -  Ritter,  1462 Amtmann von Neustadt, stiftet 1472 die Vikarie St. Johannis Baptiste zu Herbede.

Luther Stael von Holstein - Ritter, Herr zu Steinhausen, 1462 Amtmann von Bochum. Robert Stael von Holstein - Ritter, Herr zu Heisingen, 1494 Rat des Herzogs von Cleve, stiftet 1474 die Kapelle in Heisingen. Hardenberg Stael von Holstein zu Steinhausen stiftet um 1520 den Altar der Hl. Anna in der Johanniskirche zu Witten.

Der heilige Quirinus

"Erscheinung des auferstandenen Christus als Gärtner vor Maria Magdalena" - gestiftet von der  Familie Stael von Holstein. 

Der heilige Quirinus stützt sich mit seiner linken Hand auf ein Schild, das acht goldene Kugeln zeigt, - ein Wappen, welches das Adelsgeschlecht Stael von Holstein führte.

Das Auftreten der Stael von Holstein in Livland ist mit den mittelalterlichen Kreuzzügen des Deutschen Ritterordens ins Baltikum verbunden.

Ritter des Deutschen Ordens

Hier treten zuerst 1487-1511 Johann Stael von Holstein auf - Deutschordensvogt zu Wesenberg, dann zu Derven, und ein Verwandter desselben - Robert Stael von Holstein, der 1499 -1527 als Vasall und Rat des Ordens nachweisbar ist. Die sichere Stammreihe des erblühenden Geschlechts beginnt jedoch erst mit Hildebrand Stael von  Holstein zu Ende des 16. Jahrhundert. 

Während des Livländischen Krieges des Ordenslandes gegen Iwan den Schrecklichen geriet  Hildebrand Stael von Holstein in russische Gefangenschaft, wurde nach Moskau verschleppt und kehrte erst nach 7 Jahren zurück, wonach er dann auch verstarb. Seine Söhne Hans und Matthias, die mit einer Stammwappenvariante siegelten, wurden zu den angesehensten Bürgern von Pernau.  Nach dem Krieg gegen die Moskowiter und dem Zerfall des Ordenslandes in Livland und Estland begründete Hans, Altermann der Großen Gilde zu Pernau, die livländische Linie und Matthias, Bürgermeister von Pernau, - die estländische Linie der Stael von Holstein, welche seit dem 18.Jahrhundert auch in Schweden blüht.

Pernau

1629 wurden Livland und Estland schwedisch und viele Stael von Holstein kamen in die Dienste der schwedischen Könige. 

Richard Stael von Holstein - königlich schwedischer Lieutenant zu Pferde, gefallen vor Riga 1656. Mathias Stael von Holstein - königlich schwedischer Major zu Pferde, gefallen. Hans Otto Stael von Holstein (ca. 1610 - 1688) - königlich schwedischer Lieutenant, Herr zu Paixt (Staelenhof).  

Jakob Stael von Holstein Jakob Stael von Holstein (1628 - 1679) - Herr auf Hannijöggi und Jegelecht in Estland und Ramkau in Livland,  Livländischer Landrat und Landmarschall, königlich schwedischer Generalmajor,  Statthalter in Reval

Jacob Johann Stael von Holstein

Jacob Johann Stael von Holstein (1699 - 1755),  Herr auf Hannijöggi, Jegelecht, Kaenick und Undel (Estland), königlich schwedischer Hauptmann, holsteinischer Major, Stammvater der Linie Hannijöggi, immatrikuliert bei der Estländischen Ritterschaft 1746

Johann Stael von Holstein (1636 - 1703) - Herr auf Wasahof, Soldina, Lilienhagen und Duderhof, Kommandant der Ostseeprovinzen, Architekt der schwedischen Festung Nyenschanz. Johann II. Stael von Holstein (gest. um 1723) - königlich schwedischer Hauptmann, Herr zu Paixt. Mathias Gustav Stael von Holstein (1666 - 1720) - königlich schwedischer Oberstleutnant des Infanterieregiments, gestorben in russischer Gefangenschaft in Jaroslaw. Johann Heinrich I. Stael von Holstein (1678 - 1754) - königlich schwedischer Hauptmann, Herr auf Staelenhof, Kurkund und Laikear.

 Otto Wilhelm Stael von Holstein (1668 - 1730) - königlich schwedischer Generalmajor, Kommandant für Holsteinsche Infanterie. Jakob Axel Stael von Holstein (1680 - 1730) - königlich schwedischer Oberst, berüchtigt durch das Duell mit dem dänischen Seehelden Admiral Tordenskjold.

Georg Bogislaus Stael von Holstein Georg Bogislaus Stael von Holstein (1685 - 1763) - königlich schwedischer Feldmarschall, geriet mit seiner Frau Gräfin Ingeborg Horn in der Zeit des großen Nordischen Krieges  in russische Gefangenschaft und wurde erst 1711 nach der Kapitulation des schwedischen Estland aus Moskau entlassen; gründete 1742 zusammen mit Feldmarschall Anders Koskull die erste Glasfabrik in Schweden, welche  den Namen "Kosta" erhielt - eine Kombination aus den Nachnamen Koskull und Stael.

Ingeborg Gräfin Horn auf Rantzien

Fabian Ernst I. Stael von Holstein (1672 - 1730) - Herr auf Kujen in Livland, Hannijöggi und Jegelecht in Estland, königlich schwedischer Generaladjutant, 1705 - 1706 Ritterschaftshauptmann, Landrat, Teilnehmer der Schlacht von 28. - 29.09.1708 bei Lesnaja gegen die Truppen Peter des Großen; unterschrieb 29.09.1710 die Kapitulation der estländischen Ritterschaften mit dem russischen Generalleutnant R. F. Bauer.

Nach der Niederlage Karl XII. im großen Nordischen Krieg kamen die baltischen Provinzen unter Kontrolle Peter des Großen. Der Zar bestätigte die Rechte und Privilegien der Ritterschaften und zog die Deutschbalten in führende Positionen des russischen Reiches.

Sankt Petersburg

Im 18. und im 19. Jahrhundert finden sich viele Vertreter des Geschlechtes als Offiziere der Kaiserlichen russischen Armee, Kammerherren und Hofmeister der Zaren in der neuen russischen Hauptstadt Sankt Petersburg.

Fabian Ernst II. Stael von Holstein

Fabian Ernst II. Stael von Holstein (1727 - 1772) - Herr auf Hannijöggi, Jegelecht; Känick, Rumm, Kotzum und Assick, kaiserlich russischer Rittmeister, Estländischer Ritterschaftshauptmann. Johann Heinrich II. Stael von Holstein (1721 - 1786) - Herr auf Kurkund und Kaipen, kaiserlich russischer Leutnant. Jacob Johann Stael von Holstein (1747 - 1801) -  Herr auf Paixt (Staelenhof), kaiserlich russischer Oberst,  Kommandant der Garnisonen-Bataillon in Pernau. Karl Gustav Stael von Holstein (1761 - 1861) - Herr auf Kotzum, Rumm und Känick, kaiserlich russischer Oberst der Kavallerie. Johann Erich Stael von Holstein (1777 - 1845) - Herr auf Staelenhof, Uhla, Surri, kaiserlich russischer Leutnant.

 

Iwan Karlowitsch Baron Stael von Holstein

Johann Alexander (Iwan Karlowitsch) Baron Stael von Holstein (1798 - 1868) - Herr auf Kotzum, Rumm und Känick, kaiserlich russischer General der Kavallerie, Generaladjutant. Ludwig Alexander (Alexander Karlowitsch) Baron Stael von Holstein (1802 - 1875) - Gutsbesitzer im Gouvernement Woronez, kaiserlich russischer Generalmajor. Berend Fabian (Boris Jegorowitsch) Baron Stael von Holstein (1810 - 1898) - kaiserlich russischer Generalmajor der Kavallerie, Kommandeur des Leibgarde-Ulanenregiments. Nikolai (Nikolai Alexandrowitsch) Baron Stael von Holstein (1833 - 1887) - Herr auf Nikolskoje (Gouvernement Kursk), kaiserlich russischer Generalleutnant der Kavallerie.

 

Reinhold Wilhelm Baron Stael von Holstein Reinhold Wilhelm Baron Stael von Holstein (1846 - 1907) - Herr auf Neu-Anzen und Fierenhof, Kreisdeputierter, Livländischer Landrat, Verfasser umfangreicher Materialsammlungen zur Geschichte Livlands.

Wilhelm Fromhold Baron Stael von Holstein

 Wilhelm Fromhold Baron Stael von Holstein (1804 - 1883), Herr auf Testama und Anzen, Ordnungsrichter in Pernau, Livländischer Landrat, Oberkirchenvorsteher und Mitglied des Livländischen Hofgerichts.

August Johann Baron Stael von Holstein (1844 - 1897) - Herr auf Testama, Doktor der Philosophie, Johanniter, kaiserlich russischer Rat, Beamter für besondere Aufträge beim Finanzministerium in Sankt Petersburg. Constantin (Constantin Borissowitsch) Baron Stael von Holstein (1853 - 1912) - kaiserlich russischer Staatsrat und Kammerherr, Botschafter in Stuttgart und Stockholm.

Winterpalast Sankt Petersburg

Almanach von Sankt Petersburg  "Cour, monde et ville" von 1913 /1914

Almanach von Sankt Petersburg  "Cour, monde et ville" von 1913 /1914

Wladimir (Wladimir Iwanowitsch) Baron Stael von Holstein (1853 - 1920) - kaiserlich russischer Generalleutnant, stellvertretender Kommandant der Peter- und Paulsfestung. Alexej (Alexej Iwanowitsch) Baron Stael von Holstein (1858 - 1941) - Generalleutnant, kaiserlich russischer Hofchef, Adjutant der Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch und Pötr Nikolajewitsch Romanows.

Gotthard Reinhold Baron Stael von Holstein

Schloss Uhla

Mein Ur-Urgroßvater - Gotthard Reinhold Baron Stael von Holstein, geb. in Paixt (Staelenhof) 28.04.1819, gest. in Uhla 13.11.1892, Herr auf Uhla und Surri, kaiserlich russischer Kammerherr und Gardekapitän, Livländischer Landrat. Sein Schloss Uhla, bekannt als "Uulu-Winsdor" (verbrannt 1917 durch revolutionäre Truppen), versetzte viele berühmte Besucher in Erstaunen, darunter auch den GroßfürstenWladimir Alexandrowitsch Romanow und selbst den russischen Kaiser Alexander III.

 Wilhelm Reinhold Baron Stael von Holstein Helene Viktoria Freiin von Wolff Meine Urgroßeltern: Wilhelm Reinhold Baron Stael von Holstein,  geb. in Uhla 05.11.1858, gest. in Baden-Baden 29.09.1918, Herr auf Waldhof und Zintenhof, kaiserlich russischer Kammerherr und Hofmeister, Bevollmächtigter des Roten Kreuzes für die russischen Ostseeprovinzen, Landrat der Livländischen Ritterschaften, und Helene Viktoria Freiin von Wolff aus dem Hause Rodenpois, geb. in Riga 28.08.1864, gest. in Pernau 26.02.1936..

Aus dem Briefwechsel meiner Urgroßeltern:

Brief aus Rom

Brief aus Rom

Brief aus Rom

Rom, Via Ciceroni 35, den 03.03.1911

Euer Hochwohlgeboren!

Sehr geehrte Frau Baronin!

Gerne würde ich Ihnen eine Abschrift der Urkunden über den Reiterführer Stael von Holstein anfertigen lassen. Aber die betreffenden Stellen sind auf mehreren Blättern des Urkundenbandes zerstreut, während ich sie in meinem Buche zusammengezogen habe in leicht übersehbarer Form... Im übrigen aber will ich die hauptsächlichste Stelle aus dem Urkundenband des vatikanischen Archivs mit dem Bannerherrn von Holstein für Baronesse fotografieren lassen...

...Heute lernte ich übrigens einen jungen russischen Fürsten Durazzo kennen, der mich nächsten Dienstag aufsuchen will. Er erzählte mir, daß seine Familie auch mit den Stael von Holstein verwandt sei. Denken Sie Baronesse, ich erzählte ihm von den beiden Wolffs, die Statthalter des Königs Ludwig von Ungarn waren. Da sagte er mir, daß seine eigene Familie von diesem König oder seinem Vater abstamme. Ist dies nicht merkwürdig? Kennen Sie ihn?

Verehrungsvollst grüßend

Dr. Karlheinrich Schäfer 

 

Reinhold Baron Stael von Holstein

Pagencorps Sankt Petersburg

Mein Großvater - Reinhold Baron Stael von Holstein, geb. in Pernau 1892, gest. in Wiesbaden 1972, wurde im Oktober 1916 nach der Absolvierung des berühmten Pagencorps in Sankt Petersburg  zum Leutnant ernannt und dem 4. Leibgarde-Schützen-Regiment Seiner Majestät zugeteilt.

Aus dem Buch von Leo Trotzki "Geschichte der russischen Revolution" (Band1 "Februarrevolution", Kapitel 20 "Die Bauernschaft"):

"...Im Gouvernement Livland entsandte das Kreis-Exekutivkomitee eine Untersuchungskommission in Sachen der Plünderung auf dem Gute des Baron Stael von Holstein. Die Kommission fand die Unruhen unbedeutend, die Anwesenheit des Barons im Kreise gefährdend und verfügte: ihn  mitsamt der Baronin zur Verfügung der Provisorischen Regierung nach Petrograd zu schaffen. So entstand einer der zahllosen Konflikte zwischen der Ortsbehörde und Zentralmacht..."

In den Jahren 1918-1919 lösten die neuen Republiken Lettland und Estland die Ritterschaften auf und konfiszierten entschädigungslos die Güter der deutschsprachigen Gutsbesitzer.

Waldhof Livland Staelenhof Livland
 Das Schloss Waldhof, Landsitz meines Urgroßvaters Wilhelm Reinhold Baron Stael von Holstein, wurde 1918 durch die Bolschewiken verbrannt. Im Schloss Staelenhof, seit über 300 Jahren Stammsitz der Stael von Holstein in Livland, wurde 1919 die Verwaltung der neugebildeten Sowchose untergebracht.

Schwedische Adelsrenovation -  Stockholm 14. Oktober 1652. 

 Adelsmatrikel Livland - 1742, Estland - 1746

Russische Anerkennung des Baronstitels (mit Wappenverbesserung) durch Senatsukase vom 08.03.1869 für die estländische Linie und vom 23.02.1881 für die livländische Linie.

Aufnahme des Gesamtgeschlechts in das Gothaische Genealogische Taschenbuch des Adels (FA) als „Adelsmatrikel“ zugelassen lt. Entscheidung der Abteilung für adelsrechtliche Fragen -  Berlin 20.10.1931 bzw. 06.12.1932, Stammreihen 1936, 1941.



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