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Burgen und Schlösser  

einstmals im Besitz der Familie Stael von Holstein.


Burg Holstein   im Homburger Bröltal

Die Ausgrabungen in der Nähe des Schlosses Homburg bezeugen die Existenz der Wasserburg Holstein schon im 9. Jahrhundert. Die Grundmauern der längst vergessenen und seit vielen Jahrhunderten untergegangenen Burg liegen nur eine Handbreit unter dem Rasen. Die Urkunden des 13. Jahrhunderts veranschaulichen den Besitz der Edelherren von Heinsberg bzw. der Grafen von Sayn, die eines Stammes, nämlich Grafen von Sponheim sind, über die Burg. Von diesen trugen das Castrum die Ritter Flecke zu Lehen, die sich nach der Burg Flecke von Holstein nannten.

Wappen Stael von Holstein

In einer Urkunde vom 11.06.1256 überträgt Heilewigis, Witwe des Ritters Heinrich Flecke von Holstein, "castrum de Holsteyn, qoud teneo a domino meo nobili vero Heinrico domino de Heinsberg" ihrer Tochter Benedicta und deren Gatten Theodericus de Schinne. Am 16.07.1270 verzichten die Brüder und Ritter Theodericus und Henricus Flecke auf die Burg Holstein zu Gunsten des Grafen Gottfried von Sayn. Trotzdem verblieb dem Geschlecht dieser Zuname, auch nachdem der eigentliche Familienname Flecke durch den Übernamen Stael (Stail) verdrängt worden war.

Die Burg Holstein muss in den beständigen Fehden des ausgehenden 13. Jahrhunderts zerstört worden sein, in ihrer unmittelbaren Nähe baute Graf Gottfried von Sayn eine neue Burg - Homburg. Reste der Verteidigungsanlagen der untergegangenen Burg sind heute noch zu sehen, sowie die Mauerreste der Wirtschaftsgebäude, ein Brunnenbecken, Rohrleitungen aus ausgehöhlten Eichenstämmen und einen Wassergraben, über den die Brücke zum Burgeingang führte.

Holsteins Mühle

Das einzig erhaltene Gebäude von der gesamten Anlage ist die historische Holstein's Mühle. Sie ist eines der ältesten Gebäude des Homburger Landes, dessen wesentliche Teile mit Sicherheit auf das 11. Jahrhundert, vielleicht auf noch frühere Zeit zurückgehen.

Heutzutage befindet sich die Holstein's Mühle im Privatbesitz und ist als eine historische Gaststätte eingerichtet.

Schloss Eulenbroich   in Rösrath

Die Frühgeschichte des kleinen, einst landtagfähigen Rittersitzes, liegt weitgehend im Dunkeln. Ausgrabungen aus jüngerer Zeit bestätigen die Existenz einer Burganlage in der sumpfigen Niederung der Sülz bereits um 1250. Es bleibt ebenso ungewiss, ob die häufig genannten Ritter zu Eulenbroich bis ins 14. Jahrhundert Herren der Burg waren. 

Zwischen 1388 und 1401 erwirbt das Haus Eulenbroich Wilhelm Stael von Holstein, Erbdrost und Erbhofmeister, einer der Feldobersten des Herzogs Wilhelm von Jülich und Berg. Seine Familie bleibt fast 400 Jahre im Besitz der Anlage. Wie die Burg aussieht, die sie übernehmen, ist bis heute nicht geklärt. Dagegen ist der gotische Bau, den Wilhelm III. Stael von Holstein 1480 erbauen lässt, bekannt. Er lässt Eichenpfähle in den sumpfigen Boden rammen, die im Wasser stehend ein tragfähiges Fundament für schwere Baumasse der Anlage bilden.

Haus Eulenbroich

Haus Eulenbroich

1750 lässt Andreas Wilhelm Stael von Holstein auf den noch heute erhaltenen mächtigen Kellergewölben das überlieferte Herrenhaus aufführen, nachdem der Altbau möglicherweise durch die Spätfolgen des Dreißigjährigen Krieges baufällig geworden ist. Inspiriert von den eleganten Landsitzen des 18. Jahrhunderts, lässt er ein stattliches zweigeschossiges Landschlösschen mit modischen Walmdach errichten.

Als "Burg der Bürger" darf sie spätestens seit 1973 gelten. Die Gemeinde Rösrath übernimmt 1981 den Besitz, richtet die Gemeindeverwaltung in den historischen Räumen ein und bietet sie gleichzeitig für festliche Empfänge und kulturelle Veranstaltungen an. In der Vorburg residiert der Rösrather Geschichtsverein.

Burg Sülz  in Lohmar

Bereits im achten Jahrhundert, so schätzen die Historiker, war die Burg Sülz ein Rittersitz. Zwischen 1396 und 1401 kam das Haus Sülz in den Besitz des bergischen Erbhofmeisters und Ritters Wilhelm Stael von Holstein, der um diese Zeit einen reichen Besitz im Bergischen hatte: die Burg Eulenbroich, die Höfe Schiefelbusch, Berghausen (Staelshof), Hammershof, Meinenbroich, Weingärten zu Rheidt und Bergheim an der Sieg.

Die Burg Suelz

Im Testament von Wilhelm Stael von Holstein vom 24.08.1401 wird als Erbe der Burg Sülz sein ältester Sohn Ritter Wilhelm II. bestimmt, der auch das Amt seines Vaters als Hofmeister beim Herzog von Jülich und Berg übernahm. Im Gefecht bei Bensberg 1407 wurde Wilhelm vom Jungherzog Adolf von Berg gefangengenommen und daraufhin  gezwungen, auf das Erbdrosten- und Erbhofmeisteramt zu verzichten und sein Schloss zu Sülze zum Offenhaus des Jungherzogs zu machen.

Wilhelm II. starb nach 1439 kinderlos und hinterließ das Schloss zu Sülze seinem jüngsten Halbbruder Dietrich, der außer der Burg Sülz die Rittergüter Honrath, Eschmar und Hohenscheid besaß. Nach Dietrichs Tode erbte sein Sohn Wilhelm III. die Burg Sülz mit Hammershof, dann sein Enkel Johann, der eine Erlaubnis zur Anlegung eines Erbbegräbnisses in den "Sülzer Chörchen" der Pfarrkirche zu Altenrath erhielt. Mit Johanns Sohn Wilhelm IV., Amtmann zu Wesseling, erlosch die Sülzer Linie der Stael von Holstein im Mannesstamme. In der Pfarrkirche St. Georg zu Altenrath ist ein Weihwasserkessel mit den Wappen der Familien Stael von Holstein und von Steinkopf erhalten geblieben, den die Eheleute Wilhelm Stael von Holstein und Katharina von Steinkopf im Jahre 1531 gestiftet haben. Nach dem Tode Wilhelm's Gattin Katharina im Jahre 1547 übernahm den Rittersitz Sülz sein Neffe Adolf von Bellinghausen, Sohn seiner Schwester Anna.

Über 150 Jahre blieb die Wasserburg im Besitz der Stael von Holstein, was ihren Namen als "Stael-Sülz" geprägt hat. Im 18. Jahrhundert wurde das Haus Sülz im wesentlichen umgebaut, obwohl die Reste der alten Wasserburg immer noch vorhanden sind.

Heutzutage gehört die Burg Sülz zum Gewerbepark der Stadt Lohmar - ein Technologiehof mit historischem Charme.

Burg Hardenstein  in Witten

Nordwestlich von Witten-Herbede, an einem der schönsten Abschnitte der Ruhr, liegt die Ruine der einstmals stolzen Burg Hardenstein. Errichtet wurde die Burg um die Mitte des 14. Jahrhunderts von den Herren von Hardenberg.

Burg Hardenstein Eine der bekanntesten Sagen des Ruhrgebiets, die auch in das literarische Werk der Brüder Grimm aufgenommen wurde, ist mit der Burg Hardenstein verbunden, - die Sage über den Zwergenkönig Goldemar, der unsichtbar auf der Burg wohnte und dem Ritter Neveling von Hardenberg zum Reichtum verhalf. Eines Tages aber legte der verärgerte Zwergenkönig einen Fluch über das Geschlecht, - künftig solle das Haus so unglücklich werden, als es bisher glücklich gewesen sei, die zersplitterten Güter würden erst dann wieder zusammenkommen, wenn drei Hardenberge von Hardenstein auf einmal lebten.

Goldemar's Fluch musste sich wohl erfüllt haben - 40 Jahre später verstarb der letzte männliche Nachkomme des Geschlechtes - Heinrich V. von Hardenberg zu Hardenstein, seine Tochter Christine brachte die Burg in die Ehe mit Robert Stael von Holstein, dessen Nachkommen eine völlige Zersplitterung des Besitzes erlangten. Was nun den zweiten Teil des Goldemar's Fluches anbetrifft, da könnte hier folgendes bemerkt werden: zusammen mit der Burg Hardenstein übernahmen die Stael von Holstein auch den Namen Hardenberg als Vornamen. Anfang des 16. Jahrhunderts lebten auf dem benachbarten Schloss Steinhausen Hardenberg Stael von Holstein, Herr zu Hardenstein und Steinhausen, und zwei seine Söhne, die ebenfalls den Vornamen Hardenberg trugen. Um diese Zeit wurden die zersplitterten Besitzungen von Hardenstein vom Ritter Heinrich von Brempt nach seiner Eheschließung mit Beatrix Stael von Holstein zu Hardenstein wieder konsolidiert.

Urkunde vom 2.12.1440: "Ich Roprecht Stael von Holstein..."

Die Burg Hardenstein samt ihren Besitzern Rittern Stael von Holstein wird in zahlreichen Urkunden des 15. Jahrhunderts erwähnt. Ritter Robert Stael von Holstein "der Prächtige" (erw.1431 - 1462), Herr zu Hardenstein, Amtmann von Werden, Bochum, Neustadt und Gummersbach, Lehnstatthalter für Mark und Sauerland, wird 1431 von Köln wiederholt aufgefordert, die von ihm auf dem Rhein gefangenen und nach Hardenstein verschleppten Kölner freizugeben, macht 1437 sein Schloss Hardenstein zum Offenhaus des Herzog Johann I. von Kleve, untersiegelt 1450 die Verträge zwischen Köln und Jülich. Auch Roberts Söhne finden sich in zahlreichen Urkunden als Vasallen der Herzöge von Jülich und Kleve, sie besaßen ebenfalls die Ritterwürde und bekleideten hohe Verwaltungs- und Hofämter. Ritter Neveling Stael von Holstein zu Hardenstein wird 1462 Amtmann von Neustadt, stiftet 1472 die Vikarie St. Johannis Baptiste zu Herbede, sein Bruder Lutter wird 1462 Amtmann von Bochum, heiratet 1455 Jutta von Witten und wird auf diesem Wege Herr zu Steinhausen. Ein weiterer Bruder - Robert, Herr zu Heisingen und Amtmann zu Orsoy, wird 1471 Rat des Herzog Johann II. von Kleve und Mark. Auch der vierte Sohn Roberts Stael von Holstein zu Hardenstein - Heinrich hinterlässt bedeutende Spuren in der Jülich-Kleveschen Geschichte: 1481 - 1498 - Amtmann zu Loo, Marschall bei Herzog Johann II. von Kleve und Mark, 1502 Hofmeister des Herzogs, untersiegelt 1496 zusammen mit Neveling Stael von Holstein die brüderliche Teilung zwischen Herzog Johann von Kleve und Philipp, 1499 - die Verträge zwischen Jülich und Geldern, tritt u.a. als Geldgeber der Herzöge von Kleve-Mark auf.

Burg Hardenstein Der Teilungsvertrag von 1462 zwischen den Söhnen Roberts Stael von Holstein zu Hardenstein vermittelt ein anschauliches Bild der Burganlage zu dieser Zeit. Neben der ursprünglichen Burg, dem "nederste huyss" an der Ruhr mit der Vorburg, dem Bergfried, Stallungen und Wirtschaftsgebäuden, war inzwischen ein zweites größeres Gebäude, das zweitürmige "averste nyhe huys", gesetzt worden, das ebenfalls eine Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden besaß. Zur Gesamtanlage gehörte zu dieser Zeit überdies ein Gefängnis und eine Kapelle, sowie eine Korn- und eine Ölmühle. Neben den verschiedenen Sälen, Kammern, Küchen etc. wird als besonderer Raum die "harnkamer" erwähnt.

Das Schloss aus Ruhrsandstein hatte Kamine und Erker, die runden Ecktürme waren mit Schießscharten versehen, die Vorburg besaß eine Ringmauer mit zwei Toren, wovon eins noch erhalten ist.

Bis 1510 befand sich die Burg im Besitz der Familie Stael von Holstein. Im 16. Jahrhundert noch bewohnt, war die ehemalige Burg über viele Jahre hinweg Lagerstätte des nahen Kohlebergbaus. Seit 1629 wurde sie von wechselnden Eigentümern mit den umliegenden Ländereien verpachtet. Erst seit dem 18. Jahrhundert verlor die Anlage endgültig ihre ursprüngliche Bedeutung als Rittergut und zerfiel zu der noch heute stehenden Ruine. Seit 1974 wird die Burgruine von dem gemeinnützigen Verein "Burgfreunde Hardenstein" mit Unterstützung der Stadt Witten erforscht, erhalten und gepflegt.

Schloss Steinhausen  in Witten

Burg Steinhausen um 1650, Zeichnung des Robert Stael von Holstein Das Schloss Steinhausen ist eine mittelalterliche Burganlage, erbaut im 13. Jahrhundert von den Herren von Witten. Erstmals 1297 urkundlich erwähnt, wurde die Burg 1434 von Dortmunder Rittern, die mit 700 Fußknechten, 50 Reitern und 12 Wagen über die Ruhr gekommen waren, fast vollständig niedergerissen und nur notdürftig wieder aufgebaut.

Durch Heirat der Erbtochter Jutta von Witten mit Ritter Lutter Stael von Holstein zu Hardenstein, Amtmann zu Bochum und Wetter, kam der Rittersitz "Steinhus" 1464 an die Familie Stael von Holstein und blieb für nahezu drei Jahrhunderte in ihrem Besitz. Lutters Enkel Hardenberg Stael von Holstein, Herr zu Steinhausen und Dahlhausen, baute 1529 die Burg neu auf. 

Steinhausen Geibelhaus Robert Stael von Holstein ließ 1607 den Turm mit einem Spitzdach, sowie das Stufengiebelhaus errichten, daran erinnert das Stael von Holsteinische Wappen über der Rundbogentür und die Inschrift: "robbert stael von holstein thumler zu hildesheim hat mich erbauet".

Robert Werner Stael von Holstein, Herr zu Steinhausen, Dahlhausen und Martfeld, ließ 1648 die Kapelle auf Schloss Steinhausen erbauen, wo auch heute noch die Grabplatten der Familienmitglieder zu sehen sind.

Grabplatten Stael von Holstein

Der letzte männliche Sproß der Familie Stael von Holstein zu Steinhausen - Wolfgang Robert Leopold, Herr zu Steinhausen, Martfeld und Lövenich, starb1729. Seine Töchter Helena Margareta und Maria Helena, beide Stiftsdamen zu Asbeck, übertrugen 1732 als Schenkung unter Lebenden Schloss Steinhausen und die von der Familie Stael von Holstein seit dem 17. Jahrhundert im Ruhrtal betriebenen Bergwerke auf den Freiherren Friedrich Christian von Elverfeldt zu Dahlhausen, den Enkel von Robert von Elverfeldt und seiner Frau Anna Kunigunde Stael von Holstein zu Steinhausen.

Schloss Steinhausen

Unter Freiherren von Elverfeldt wurde 1810 auf Steinhausen das klassizistische Schloss gebaut. In der Folgezeit wechselte die Anlage mehrfach die Eigentümer und wurde Ende des 19. Jahrhunderts in ein romantisches Rittergut umgewandelt.

Seit 2001 ist im Schloss ein Restaurant untergebracht, auf Wunsch werden Schlossführungen angeboten.

Wasserschloss Martfeld   in Schwelm

Wasserschloss Haus Martfeld

Am Rande der Stadt Schwelm liegt das Wasserschloss Haus Martfeld. Dieser ehemalige Rittersitz, hervorgegangen aus einer mittelalterlichen kleinen Wasserburg, vereinigt Gebäude aus verschiedenen Jahrhunderten und Stilepochen auf wunderbare Weise zu einem architektonischen Erlebnis.

Der Name Martfeld wird 1179 zum ersten Mal in einer päpstlichen Urkunde erwähnt. Wohl damals schon bestand unweit des heutigen Wasserschlosses eine Motte, die als Vorgängerin des Martfelder Gebäudes gilt. Die ältesten Teile der heute bestehenden Anlage gehen auf das 14. Jahrhundert zurück, als die Burg zum Schutz der Besitzungen des Kölner Erzbischofs errichtet wurde.

Im 15. Jahrhundert wurde Martfeld von den Rittern von Wandhoff zu einem Rittergut ausgebaut, 1546 fiel es an die Familie von Aschenberg und 1591 an die Raitz von Frentz, unter welchen der Nordflügel und der viereckige Torturm mit Zugbrücke errichtet wurden. Ursula Kunigunde Raitz von Frentz, Erbtochter zu Martfeld, heiratete 1659 Robert Werner Stael von Holstein, Herr auf Schloss Steinhausen, das Rittergut ging in den Besitz der Familie Stael von Holstein über.

Wappen Ferdinand Adrian Stael von Holstein zu Martfeld Nach komplizierten Erbteilungen zwischen den acht Kindern von Robert Werner und Ursula Kunigunde Stael von Holstein erhielt zuerst der älteste Sohn Johann Adolf die adligen Häuser Martfeld und Steinhausen. Nach seinem kinderlosen Tode im Jahre 1691 gingen die beiden Güter an zwei seine Brüder über - Wolfgang Friedrich und Ferdinand Adrian. Wolfgang Friedrich Stael von Holstein war mit Maria Magdalena Frowein, bekannter Wohltäterin der katholischen Gemeinde Schwelm, verheiratet, aus ihrer Ehe gingen zwei Söhne hervor, die jedoch bald nach der Geburt verstarben. Nach dem im Jahre 1703 erfolgten Tode von Wolfgang Friedrich erhielt sein Neffe Wolfgang Robert Leopold, Sohn des bereits 1702 verstorbenen Ferdinand Adrian, die Stael von Holsteinischen Besitzungen.

Seine Töchter Helena Margareta und Maria Helena, Stiftsdamen zu Asbeck, verkauften 1724 das bereits verschuldete Rittergut Martfeld an den Hildesheimer Domherren Adolf Arnold von Gysenberg.

In den folgenden Jahrhunderten folgten zahlreiche Besitzerwechsel auf dem Schloss Martfeld, bis es 1954 von der Stadt Schwelm erworben wurde.

Heutzutage beherbergt das Schloss das Heimatmuseum und das Archiv der Stadt Schwelm, sowie einen gastronomischen Betrieb. Im Südflügel des Hauses werden Kunstausstellungen durchgeführt. Hier finden auch Konzerte, Vorträge, Lesungen und Theateraufführungen statt.

Haus Heisingen    in Essen

Am rechten Ufer der Ruhr in Essen-Heisingen steht der Rittersitz Haus Heisingen, dessen älteste Teile auf das 12. Jahrhundert zurückgehen. Die Wehranlage entstand auf dem ehemaligen Werdener Hof Coefeld (Kofeld), der schon im 8. Jahrhundert zur Absicherung der fränkischen Siedlung "Hesingi" gegen sächsische Siedlungsvorstöße gegründet wurde. Aus diesem Vorhof entwickelte sich durch Ausbau und Befestigung im 11. und 12. Jahrhundert eine kleine Burg, die im 13. Jahrhundert Mannlehen der Werdener Abtei wurde.

Haus Heisingen Haus Heisingen

Am 31.05.1458 wurde mit Hof Kofeld Ritter Ruprecht Stael von Holstein zu Hardenstein, Amtmann von Werden, Bochum, Neustadt und Gummersbach, Lehnstatthalter für Mark und Sauerland, belehnt. Ihm folgte sein Sohn Robert (auch Roprecht und Ruprecht), Ritter und Amtmann zu Orsoy, Rat des Herzogs von Kleve (die Werdener Abtei bestätigte die Belehnung in einer Urkunde von 1464). Dann wurde zum Haus- und Hofbesitzer Lutter Stael von Holstein, Ritter und Drost der Abtei zu Werden, der schon 1476 mit "Hof ter Linde" und 1524 mit Stenneshof belehnt wurde.

Mit Robert Stael von Holstein und seinem Sohn Lutter ist die Entstehungsgeschichte der Heisinger Kapelle verbunden. Die Kapelle St. Georg erbaute Robert auf eigenem Grund und Boden, um den Heisingern den Weg zur weit entfernten und durch die Ruhr von ihnen getrennten Werdener Kirche zu erleichtern. Diese löbliche Absicht stieß auf heftigen Unmut seitens der Werdener Pfarrer, die auf ihre Einnahmen nicht verzichten wollten, und der Abt von Werden verweigerte die Weihe. Erst durch die Einmischung des Herzogs von Kleve wurde eine Einigung zugunsten der Heisinger erzielt, und die Kapelle wurde am 22. April 1493 feierlich eingeweiht. Doch nach dem Tode Roberts forderten die Werdener erneut die Schließung der Kapelle, sein Sohn Lutter ignorierte diese Forderung und wurde exkommuniziert. Wieder war es der Herzog von Kleve, der den Heisingern beistand und mit dessen Hilfe Lutter vom Bann freigesprochen wurde.

In den folgenden Jahren wurde das Rittergut von Lutter's Sohn Heinrich geerbt, dann von dessen Sohn Robert, der außer Heisingen auch die Burg Herl in Buchheim besaß.

Heisinger Wappen  Ihm folgten Otto Heinrich und sein Sohn Ferdinand Wilhelm, mit dessen Tod im Jahre 1696 dieser Zweig der Familie im Mannesstamme erlosch. Fast zweieinhalb Jahrhunderte - über sieben Generationen lang blieben die Stael von Holstein im Besitz des Anwesens. Daran erinnern die kreisförmig angeordneten roten Kugeln über der Zinnmauer im Heisinger Wappen, die aus dem Familienwappen der Stael von Holstein stammen.

Heisingen Stael von Holstein

Nach dem Tod des letzten männlichen Sprosses der Familie Ferdinand Wilhelm verkauften seine Schwester Amalia Eleonore und ihr Ehemann Johann Georg Graf von der Hauben die stark heruntergekommene Anlage an den Abt von Werden, der den Rittersitz zu einer Sommerresidenz umbauen ließ. Im 19. Jahrhundert wechselte Heisingen mehrmals seine Besitzer, bis 1890 der Kaufmann Johann Sonnenschein das Haupthaus mit der Vorburg erwarb. Seine Nachfahren, die die Anlage zu Wohnzwecken umgebaut haben, sind auch heute noch Eigentümer von Haus Heisingen.

Schloss Sutthausen in Osnabrück

Die Burg Sutthausen wurde 1280 als Sitz des Ritters Eberhard von Varendorf erstmals urkundlich erwähnt. Ihren Namen erhielt die Burg wohl nach den ursprünglichen Besitzern des Hofes - den Rittern Sutthausen, die 1283 und 1286 nachzuweisen sind.

Bei der Erbteilung der Brüder Amelung und Johann von Varendorf am 16. Oktober 1431 wurde das Rittergut Sutthausen in zwei Teile geteilt, die später von einander unabhängig wurden und beide die Landtagsfähigkeit erhielten. Schon am 15. Juni 1438 verkaufte Amelung von Varendorf seinen Teil des Gutes an den Knappen Wilhelm Stael von Holstein, Sohn des Ritters Cord Stael zu Loburg. Johann von Varendorf verkaufte 1444 seinen Teil von Sutthausen an denselben Wilhelm Stael für 3000 Gulden, trat allerdings von diesem abgeschlossenen Kaufvertrag schon 1446 zurück. Die Auseinandersetzungen endeten damit, dass Wilhelm Stael am 15. Mai 1448 den Johannschen Teil für sich behielt, dagegen die von Amelung von Varendorf angekaufte Vorburg zu Sutthausen mit der halben Mühle an Johann verkaufte.

Sutthausen altes Korffsches Herrenhaus

Sutthausen altes Staelsches Herrenhaus

Altes Korffsches Herrenhaus

Altes Staelsches Herrenhaus

Die beiden Güter lagen dicht nebeneinander - nur durch einen schmalen Wassergraben getrennt, was zu dauernden Streitereien zwischen den Nachbarn führte. 1622 verkaufte die Familie von Varendorf  ihr Gut Sutthausen an Dietrich von Korff, dessen Nachfahre Domherr Dietrich Ludwig von Korff 1696 an Stelle der alten Varendorfschen Burg ein Herrenhaus errichtete.

Das Staelsche Gut, "das lüttike Haus zu Sutthausen", erworben und vergrößert durch Zukauf von Ländereien von Wilhelm Stael, blieb über 400 Jahre im Besitz der Familie Stael zu Sutthausen. Mit Sutthausen erwarb Wilhelm Stael auch die Burg Gretesch und das alte Varendorfsche Burglehen in Iburg, die er jedoch bald an den Bischof von Osnabrück abtreten musste -  als Folge der Schlacht bei Varlar am 15. Juni 1454, in welcher Wilhelm auf der Seite der Grafen von Hoya und Diepholz kämpfte. Seit 1523 besaßen die Stael zu Sutthausen auch das Burglehen in Reine.

Epitaph Dietrich Stael von Holstein Johanniskirche zu Osnabrück Die Familie hatte Erbbegräbnisse in der Pfarrkirche zu Ösede, später in der Johanniskirche zu Osnabrück. In der Grabkapelle der Stael in der Johanniskirche, die heute als Taufkapelle benutzt wird, ist das Epitaph des Fürstbischöflich Osnabrückischen Rats Dietrich von Stael erhalten geblieben, worauf er selbst, seine Ehefrau, sowie seine 16 Kinder figürlich dargestellt sind. Dietrichs Sohn Hermann, Herr zu Sutthausen und Reine, wurde Domherr von Halberstadt und Minden, ein zweiter Sohn - Caspar erwarb die Burg Ahlen, ein dritter Sohn - Cord wurde zum Herren auf Burg Wahlburg.

Dietrichs Tochter Anna wurde mit Amelung von Varendorff, Drost zu Iburg und Reckenberg, verheirat, um die Auseinandersetzungen zwischen beiden benachbarten Familien in Sutthausen beizulegen.

Sutthausen. Alte Kapelle Dietrichs Enkel Hermann erhielt am 12.August 1686 die Erlaubnis zur Anlegung eines Erbbegräbnisses in der noch 1333 von den Herren von Varendorff errichteten Kapelle zu Sutthausen. Von Hermann erbte die Staelschen Güter sein Sohn Mattias Ernst Wilhelm, nach dessen Tode - Alexander Anton Freiherr von Stael, Kammerherr des Kurfürsten von Köln und des Bischofs Ernst August von Osnabrück. Alexander Anton wurde später auch Landrat der Ritterschaft, Fürstbischöflich Osnabrückscher Geheimer Rat und Generalleutnant bei den fürstbischöflich münsterschen Truppen. Seine Brüder Johann Caspar und Conrad Ludwig Anton waren Domherren zu Osnabrück.

 Nach dem am 3. April 1807 erfolgten Tode von Alexander Anton erbte die Staelschen Güter, einschließlich des 1782 erworbenen benachbarten Schlosses Wulften, sein Sohn Caspar Ludwig August Freiherr von Stael, aus dessen kurzer Ehe mit Elisabeth Gräfin von Korff eine einzige Tochter - Caroline Clementine Auguste Maria  hervorging.

Osnabrückische Oeffentliche Anzeigen 1829 Osnabrückische Anzeigen Caspar Ludwig von Stael Osnabrückische Anzeigen Freiherr Caspar Ludwig von Stael Osnabrückische Anzeigen Caspar Freiherr von Stael

Caspar Ludwig August Freiherr von Stael starb am 31. August 1848 als letzter männlicher Sproß dieses Zweiges der Familie. Die Erbtochter Caroline brachte die Staelschen Güter in die Heirat mit Egon Ludwig Graf von Fürstenberg.

Das alte Staelsche Herrenhaus geriet im 19. Jahrhundert in Verfall und musste in den 80er Jahren abgetragen werden.

Im Korffschen Herrenhaus, das im Jahre 1902 von Freiherr Gottfried von Korff umgebaut und vergrößert wurde, haben heutzutage die Schwestern der Gemeinschaft der Thuiner Franziskanerinnen ihr Domizil.

Hof Beckmann in Bochum

Hof Beckmann in Bochum

Hof Beckmann, auch Gut zur Heide und Hof Heimann genannt, wurde 1389 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert gehörte es zu den Besitzungen der Familie Stael von Holstein zu Hardenstein. Erworben wurde das Gut am 3. Januar 1452 von Robert Stael von Holstein, Amtmann von Werden, Bochum, Neustadt und Gummersbach. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das Gut von der Stadt Bochum gekauft, seit 1988 ist hier das Internationale Begegnungszentrum der Ruhr-Universität Bochum untergebracht.

Auf wunderbare Weise gelang es den Bochumer Architekten bei der Integration der alten Gebäude in das Universitätsgelände die Atmosphäre eines alten westfälischen Bauernhofes zu erhalten.

Rittersitz Junkersaurenbach  in Ruppichteroth

Rittersitz Junkersaurenbach

Junkersaurenbach wurde 1289 erstmals urkundlich erwähnt. 1763 kam der Rittersitz durch Heirat der Erbtochter Maria Franziska Katharina von Neukirchen gen. Nievenheim mit dem kurpfälzischem Rittmeister Josef Karl Emmanuel Stael von Holstein in den Besitz der Familie Stael von Holstein zu Eulenbroich. Die Tochter des Ehepaars Maria Anna Johanna Margarete Stael von Holstein, die außer Saurenbach auch die Güter Scheidt, Rotscheroth und Oldebroeck geerbt hat, heiratete 1782 Adrian von Mons, einen aus Brüssel stammenden Maler.

Der letztere war an baren Geldern mehr als an Güterbesitz interessiert und veräußerte kurz nach dem Tode seiner Schwiegereltern alle Immobilien - im Juni 1787 wurde der gesamte Besitz der Eheleute von Mons im Bergischen für 13750 Reichstaler verkauft.


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